AWO Ortsverein Eschborn e.V. seit 1920


1919 Gründung der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland



Marie Juchacz gründet am 13. Dezember 1919 den 'Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD'



Marie Juchacz schrieb in der Einleitung zu ihrem Buch über die Arbeiterwohlfahrt: „Dabei [...] ist voranzustellen, was wir sind und was wir wollen. A r b e i t e r w o h l f a h r t - also Wohlfahrt nur für Arbeiter? - Nein. - Eine Wohlfahrtspflege, ausgeübt durch die Arbeiterschaft. Eine Organisation, hervorgewachsen aus der Arbeiterbewegung, mit dem bewußten Willen, in das große Arbeitsgebiet der Wohlfahrtspflege ihre Ideen hineinzutragen, die Idee der Selbsthilfe, der Kameradschaftlichkeit und Solidarität, aber auch die Idee, daß Wohlfahrtspflege vom Staat und seinen Organen betrieben werden muß, und daß auch diese Arbeit bewußt ausgeübt werden muß von lebendigen Menschen. [...]Die Arbeiterwohlfahrt will nicht wohlwollend geduldet sein, sie verlangt das Recht zur Pflichterfüllung im Staat und in der Gesellschaft. Sie will nicht politische Funktionen der Sozialdemokratischen Partei übernehmen, aber sie will dadurch, daß sie in den ihr gezogenen natürlichen Grenzen an der Verhütung, Linderung und Aufhebung sozialer Notstände mitwirkt, und auch durch ihre Erziehungs- und Schulungsarbeit im staatsbürgerlich demokratischen Sinn wirken und damit selbstverständlich auch der sozialdemokratischen Weltanschauung dienen, wie das die Vertreter anderer Weltanschauungen mit ihrer Arbeit ebenso bewußt tun.“

Die AWO ist ein dezentral organisierter deutscher Wohlfahrtsverband, der auf persönlichen Mitgliedschaften in seinen Ortsvereinen aufbaut. Sie ist einer der sechs Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege und einer der großen Arbeitgeber in Deutschland.


1920: Gründung der AWO Ortsverein Eschborn

Von sozial engagierten Eschbornern wird die Idee aufgegriffen und der Ortsverein gegründet. Es wird sich um die Not arbeitsloser Arbeiterfamilien gekümmert.


1933 - 1945: Nazi-Diktatur – AWO-Verbot

Das Eigentum der AWO wurde in die NS-Wohlfahrt zwangs-übereignet


1946: Wiederaufnahme der Aktivitäten

Die wichtigste Aufgabe in der Nachkriegszeit war die Verteilung von Lebensmitteln. Viele Jahre lang half die AWO-Eschborn bei Lebensmittel- und Kleiderverteilungen sowie bei der Unterstützung für Kuren und Erholungsreisen, insbesondere auch für Kinder.


1969 - 1970: Idee einer Schülerhilfe

1969 entwickelte Herr Günter Klee, Rektor der Hartmutschule von 1967 bis 1973, die Idee einer Schülerhilfe.

Diese Idee wird 1970 von einer Bürgerinitiative aufgenommen (Clara von Arnim): Es entsteht das erste Angebot einer Hausaufgabenhilfe an der alten Jahnschule (die Stadt Eschborn bewilligt Unterstützung von 1000DM). Die Trägerschaft hat zunächst das Volksbildungswerk inne.


1972: Übernahme der Schülerhilfe durch die AWO-Eschborn

Die Schülerhilfe wird von der AWO-Eschborn übernommen und mit dem Umzug aus der Jahnschule auf alle Grundschulen in Eschborn und Niederhöchstadt ausgeweitet. Zur Ergänzung wurden Spielgruppen zur Verbesserung der Lernbereitschaft angeboten. Der pädagogische Aspekt rückt mehr in den Mittelpunkt. Die Betreuung und Unterstützung wurde zunächst für Kinder bis zum 5.Schuljahr angeboten.


1972 - 1977 Integrativer AWO-Kindergarten

1972 wurde ein integrativer AWO-Kindergarten versuchsweise errichtet. 1977 wurde dieser wieder aufgegeben.


1974: Die Entstehung des KUKIBU

In den Räumen der Stadthalle wird die Kunterbunte Kinderbude (heute 'KUKIBU', damals 'Spielothek' genannt) eingerichtet.
Das KUKIBU findet heute in den Räumen der AWO-Eschborn in der Oberortstr. 31 (städtisches Gebäude) statt.


1976: Mittagstisch für Schulkinder und Erweiterung der Schülerhilfe

Um Eltern zu entlasten, die keine Möglichkeit hatten ihre Kinder mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen, wurde der Mittagstisch für Schulkinder ins Leben gerufen.

Die Schülerhilfe wird seit 1976 nun auch für Kinder bis zum 6. Schuljahr angeboten.


1977: Erster hauptamtlicher Sozialpädagoge

In diesem Jahr wurde der erste hauptamtliche Sozialpädagoge angestellt.

In diesem Rahmen wurde die Schülerhilfe zur heutigen Sozialpädagogischen Schülerhilfe (ab 1978).


1991: Die Schülerwerkstatt startet

Die Sozialpädagogische Schülerhilfe wird auf das 7. und 8. Schuljahr erweitert und wird später Teil der Schülerwerkstatt. Ziel der Schülerwerkstatt ist eine Anlaufstelle für Jugendliche, um ihre Hausaufgaben erledigen zu können und sinnvolle Freizeitgestaltung zu erlernen und zu leben.


2006: Die Stadt Eschborn baut das Schulkinderhaus Hartmutschule

Die Kooperation zwischen der AWO-Eschborn und dem Schulkinderhaus Hartmutschule bzw. der Stadt Eschborn wird vertieft. Die AWO-Eschborn war bislang mit der Sozialpädagogischen Schülerhilfe vertreten und übernimmt in 2006 zudem die Trägerschaft für das Modul 'Hausaufgabenbetreuung'. Darüberhinaus erhält die AWO-Eschborn einen Raum im Schulkinderhaus für ihre eigene Spielgruppe.


2008-2022: Erweiterung / Veränderung der Angebote an der Heinrich-von-Kleist-Schule

Die AWO-Eschborn bot bis 2008 die Sozialpädagogische Schülerhilfe an. Die Nachfrage nach Plätzen stieg stetig und konnte von der Sozialpädagogischen Schülerhilfe nicht mehr bewältigt werden. Die erfolgreiche Implementierung der Hausaufgabenbetreuung an der Hartmutschule erfolgte nun auch an der Heinrich-von-Kleist-Schule, um mehr Schüler*innen unterstützen zu können.
In den letzten Jahren geschah eine Neuausrichtung der Kooperation zwischen der AWO-Eschborn und der Heinrich-von-Kleist-Schule. Die Umsetzung des neuen Konzepts erfolgte 2016: die Hausaufgaben und Lernzeit (HuL).

Zwischenzeitlich wurde auf Wunsch der Schule 2018 eine Über-Mittag-Betreuung eingerichtet, um die Kinder während der großen und verlängerten Pause zu betreuen. Diese wurde ab 2020 wieder eingestellt. 

Im Jahr 2022 wurde außerdem hinsichtlich des veränderten Konzepts und des hohen Raumbedarfs für den Unterricht die angeschlossene Spielgruppe geschlossen.


2013 - 2023: Umbau/Erweiterung der Grundschule Süd-West

 

Die Grundschule Süd-West hat sich zum Ziel gemacht, die verschiedenen Professionen (Schule, städtische Betreuungseinrichtungen und die Arbeiterwohlfahrt) rund um den Standort in einem gemeinsamen Gebäude zu einer Institution werden zu lassen. Seit 2013 wirken sämtliche Leitungen der verschiedenen Einrichtungen in einer sogenannten ‚Steuergruppe‘ zu dieser Entwicklung hin. Mit der Einführung der ‚Lernzeit‘ 2014 und der damit verbundenen Abschaffung der konventionellen Hausaufgaben, wurde ein großer Schritt in diese Richtung geschafft. Während der Lernzeit partizipieren schon jetzt sämtliche Professionen an diesem Standort.

Infolgedessen wurde zudem ein Erweiterungsbau mit großer finanzieller Unterstützung der Stadt Eschborn ermöglicht. Das Gebäude konnte 2019 fertiggestellt und anschließend der Altbau saniert werden. 

Aufgrund der veränderten Rhythmisierung und der Inbetriebnahme der schulischen Mensa, wirkt die AWO-Eschborn ebenfalls bei der schulischen Mittagsbetreuung mit.

Die Spielgruppe öffnet seit 2023 an fünf Tagen pro Woche, statt bisher vier Tage pro Woche.


Seit 2023 : Hartmutschule - auf dem Weg zum Ganztag

Mit dem Ganztagsschulgesetz macht sich nun die Harmutschule ebenfalls auf den Weg zur Ganztagsschule. Wir sind Teil der Steuergruppe und entwickeln gemeinsam mit der Schule und den anderen teilnehmenden Einrichtungen ein neues tragfähiges Konzept.


Aktuelle Angebote der AWO-Eschborn:

 

- Beratungsstelle in der Geschäftsstelle
- KUKIBU (Kunterbunte Kinderbude)
- Mittagstisch für Schulkinder
- Hartmutschule: Sozialpädagogische Schülerhilfe, Hausaufgabenbetreuung und Spielgruppe
- Grundschule Süd-West: Lernzeitbegleitung, schulische Mittagsbetreuung und Spielgruppe
- Heinrich-von-Kleist-Schule: Hausaufgaben- und Lernzeit (HuL)
- Hausaufgaben- und Lernunterstützung für Grundschulkinder in einer Unterkunft für Geflüchtete
- Schülerwerkstatt: Freizeitangebot Niehö und Hausaufgabenbetreuung Jahrgangsstufen 7 und 8

Mit allen unseren Angeboten ist es uns möglich über 760 (im Jahr 2019) zu begleiten und zu unterstützen. Täglich betreuen wir rund 550 Kinder.

Täglich sind ca. 100 Honorarkräfte im Einsatz (insgesamt sind rund 130 Honorarkräfte für uns tätig).

Das hauptamtliche Team besteht aus neun Mitarbeiter*innen (4 pädagogische Fachkräfte, 1 Mitarbeitende für den Mittagstisch, 4 Mitarbeitende im Verwaltungsteam) und einem ehrenamtlichen Vorstand.